Antwort: Gemeinsam können wir mehr erreichen

Heute morgen haben wir hier einen kritischen Leserbrief veröffentlicht, der uns per Email erreicht hat. Nun wollen wir hier als Verein bzw. ich stellvertretend für den Verein antworten:

Sehr geehrter Herr XXXX,

natürlich nehmen wir auch die Sorgen und Ängste von denen ernst, die grundsätzlich gegen unser Projekt gewesen sind und sein werden. Vorweg ist zu sagen, dass es eine einhundertprozentige Übereinstimmung aller Meinungen bei keinem Projekt geben wird. Dennoch versuchen wir, gerade auch auf die negativ erscheinenden Punkte Einfluss zu nehmen, und hoffen auch auf den gleichen positiven Schritt der Gegner ihrerseits einem Konsens zu.

Ich persönlich bin beispielsweise schon seit vielen Jahren mit meinen Hunden fast täglich im Nordpark bzw. Tockhausen unterwegs und die Missstände in Bezug auf Hundehaufen sowie freilaufende Hunde kenne ich seit je her. Insofern ist durch unseren Verein hier sogar eine Besserung eingetreten, indem wir beispielsweise regelmäßig auch Hinterlassenschaften im Umfeld einsammeln. Um diese Ärgernisse hat sich aus meiner persönlichen Erfahrung heraus vorher nur selten jemand gekümmert. Wenn wir zudem den Verbrauch an Kotbeuteln und das auf unserer Freilauffläche eingesammelte Volumen an Hinterlassenschaften hochrechnen, so müsste sich statistisch gesehen die Kotmenge in der gesamten Umgebung deutlich verringern.

Auch wenn es für Sie und mich als verantwortungsvoller Halter selbstverständlich ist, die Hinterlassenschaften wegzuräumen, so sind leider einzelne andere Halter unbelehrbar. Und so leidet das Image der Halter allgemein oder auch von Projekten wie z.B. unserem Hundewald unter diesen markanten Negativbeispielen, unabhängig ob Nutzer des Hundewaldes oder nicht. Auf der Fläche des Hundewaldes selbst ist zum Glück eine starke soziale Kontrolle der Halter untereinander zu beobachten. Zusätzlich stören mögliche Haufen dort keine Spaziergänger, sondern nur die anderen Nutzer, die diese Haufen dann auch wegräumen. Diese soziale Kontrolle und auch der Griff zum Beutel für den fremden Haufen beobachten wir leider deutlich weniger außerhalb des Hundewaldes. Das ist aber auch überall in Lünen und anderswo festzustellen. Wie zuletzt Anfang Februar werden wir als Verein auch in Zukunft allgemeine Müllsammelaktionen in Brambauer aktiv unterstützen und so nicht nur die Hinterlassenschaften von Hunden, sondern auch die der Zweibeiner zusammen mit anderen Bürgern aufsammeln. Das stärkt zudem auch den Zusammenhalt der aktiven Bürger -ob mit oder ohne Zweibeiner- im Kampf für eine sauberere Nachbarschaft.

Gleiches gilt auch für die freilaufenden Hunde. Wir beobachten eher, dass im Umfeld des Nordparks, Tockhausen, am Kanal und auch den Waltroper Äckern weniger Spaziergänger mit Hund unterwegs sind, da viele den Hundewald als optimale eingezäunte Freilauffläche nutzen. Dadurch kommt es zwar zu einer punktuellen Konzentration – gleichzeitig zu einer großflächigen Entlastung. Von den Jagdaufsehern habe ich z.B. im letzten Jahr deutlich weniger Beschwerden gehört als in den Jahren zuvor.

Dass unser Hundewald so gut angenommen wird und auch immer wieder Besucher von außerhalb von Brambauer kommen, hat uns selbst überrascht. Wir hätten nicht mit dieser positiven Annahme des Angebotes gerechnet. Vielleicht liegt es auch an den Problemen, die solche Ideen anderswo in der Umsetzung haben. Direkt kennen wir das von Berichten unserer Mitglieder aus Waltrop, wo sich seit Jahren nichts konkretes tut, sondern nur Ideen geäußert werden. Dann weichen die Hundehalter auf die wenigen Möglichkeiten, die es gibt, aus. Auch aus diesem Grund möchten wir zeigen, dass so ein Projekt möglich ist und vielleicht häufiger wiederholt werden sollte. Umso mehr attraktive Hundefreilaufflächen entstehen, umso mehr entlastet es die vorhandenen.

Zur Optimierung der Parkmöglichkeiten am Freibad sind wir auch schon mit dem Ordnungsamt der Stadt Lünen und dem Freibad im Gespräch. Eine bessere Beschilderung, die Ausweisung von mehreren Behindertenparkplätzen und die Sicherstellung der Feuerwehrzufahrten haben wir zuletzt mit dem Ordnungsamt vor Ort besprochen. Die Zufahrt über andere Strecken können wir nicht weiter beeinflussen, ebensowenig das fehlende Verständnis der Autofahrer allgemein in Bezug auf klare Regeln des Straßenverkehrs. Alle unsere Anfahrtbeschreibungen und Lagepläne weisen allein die Parkflächen am Freibad für die Anreise aus.

Im Einzelnen bleibt es dann jedoch bei den individuellen Stärken und Schwächen der Halter, auf die wir alle nur versuchen können, positiven Einfluss von außen zu nehmen. Gleichzeitig wissen Sie sicher genauso wie wir, dass in allen Bereichen der gegenseitigen Kommunikation – sei es beispielsweise im Straßenverkehr oder eben unter Hundehaltern – die Resistenz gegenüber Hinweisen von Anderen nur sehr zögerlich überwunden wird. Aber da verfahren wir nach dem Prinzip, dass jeder Hinweis und jede Hilfestellung etwas erreichen kann. So nutzen wir unsere Plattformen online und auch bei Treffen, positiv auf die genannten Punkte einzuwirken. Gerade hier bietet der Verein eine optimale Möglichkeit, gezielt einen großen Teil der betreffenden Zielgruppe zu erreichen.

Wir hoffen im oben genannten Sinne auf ein Miteinander und den Schritt von beiden Seiten aufeinander zu. Eine Eskalation wollen wir mit unserem Einsatz auf jeden Fall verhindern.

Viele Grüße

Hendrik Peters
für den Vorstand des Hundewald Doghausen e.V.

Diese Antwort wurde von Hendrik Peters am 15.03.2019 auf den hier veröffentlichten Leserbrief erstellt.

Leserbrief: Kritik an Hundehaltern und Hundewald

Natürlich erreichen uns nicht nur Lob und Huldigung, kritische Stimmen finden ebenfalls den Weg zu uns. Und diese nehmen wir nicht nur zur Kenntnis, wir nehmen die Kritik und Anregungen auch ernst. Es ist uns wichtig, dass Kritik, die bei uns auf den vorgesehen Kontaktwegen ankommt, auch regelmäßig veröffentlicht wird. Daher haben wir den Absender der Email gefragt, ob wir diese Email und unsere Antwort veröffentlichen dürfen. So haben diejenigen stillen Mitlesenden, die vielleicht ähnliche Fragen haben, die Möglichkeit, unsere Antwort ebenfalls zu lesen. In Absprache mit dem Autor der Email an uns geben wir diese hier zunächst anonym wieder. Weder wir noch der Autor möchten, dass durch die Nennung von Namen vom Inhalt abgelenkt wird und so sollen auch unmittelbare Reaktionen ihm gegenüber vermieden werden.

Um die Lesbarkeit zu verbessern, werden wir in einem weiteren Artikel hier die aufgeworfenen Fragen beantworten. Hier zunächst ohne weiteren Kommentar unsererseits der Leserbrief:

Sehr geehrte Damen und Herren,

zunächst möchte ich feststellen das ich selbst Hundebesitzer bin und kein Hundehasser. Trotzdem muß ich einige kritische Anmerkungen zu ihrem „Hundewald Doghausen“ machen (wobei ich nicht der einzige bin der derartige Feststellungen gemacht hat).

Zunächst ist mir schleierhaft wie eine Genehmigung für eine derartige Anlage in einem Naherholungsgebiet wie den Nordpark erteilt werden konnte, zudem in unmittelbarer Nähe bereits 2 Plätze von Hundevereinen bestehen.

Ein ruhiges Spazierengehen ist bei schönen Wetter wirklich nicht mehr möglich da die Lautstärke von der Hundewiese heftig ist (wenn auf den anderen Plätzen auch noch Veranstaltungen sind ist der Lärmpegel noch höher).

Dazu kommt der Fahrzeugverkehr, nach den Nummernschildern aus dem ganzen Münsterland/Ruhrgebiet. Der Parkraum am Freibad ist schon jetzt oft sehr gut ausgelastet, und noch haben wir Winter. Ich möchte nicht wissen wie es im Sommer bei schönem Wetter wird wenn dann auch das Freibad geöffnet sind.

Viele Besucher versuchen zudem über die Grenzstr. anzureisen. Man versucht in den Feldweg einzufahren oder parkt sein Fahrzeug einfach auf den dortigen Gehwegen, selbst auf dem Grundstück XXXX (Anm. Name anonymisiert) wurde wiederholt versucht Autos abzustellen bzw. wurde der Hof zum drehen genutzt.

Ein weiteres Ärgernis ist das Verhalten der Hundebesitzer auf dem Weg zur Hundewiese. Die Zugangswege im Nordpark sind mittlerweile übersät mit Hundehaufen. Wenn ich mit unserem Hund unterwegs bin habe ich die Augen ständig auf dem Weg um nicht in eine Tretmine zu laufen. Ganz Schlaue heben die Hinterlassenschaften ihrer 4-Beiner ja immerhin mit Beuteln auf um diese dann rechts und links der Wege in den Wald zu schmeissen!!!

Auch kommen einem immer wieder nicht angeleinte Hunde entgegen, deren Besitzer es mit lernen von Kommandos nicht zu ernst nehmen. Es ist wirklich nicht schön wenn man mit seinem XXXX (Anm. kleinen Hund) dort hergeht und plötzlich Schäferhunde, Bordercollies etc. um die Ecke kommen deren Besitzer oft 100m entfernt sind.

Und wie gesagt das alles wo es wettermäßig noch eher mieß ist. Ich möchte mir wirklich nicht vorstellen wie es hier an Wochenenden bei sommerlichen Wetter aussieht.

Ich würde sie herzlich bitten sich Gedanken zu machen wie die genannten Problemen für alle Seiten vertretbar zu lösen sind – sonst ist eine Eskalation nicht mehr weit.

Mit freundlichen Grüßen

XXXX (Anm. Name anonymisiert)

Email vom 13.03.2019, Autor/Absender sowie Angaben mit persönlichem Bezug anonymisiert.

Unsere Antwort ist hier zu finden: Gemeinsam erreichen wir mehr

Ergänzend noch eine Anmerkung, die sich ausdrücklich nicht auf diese Email bezieht: Wer sich z.B. auf Facebook hinstellt, und in Gruppen, die nicht dafür vorgesehen sind, laut brüllt, den nehmen wir nicht als ernsthaften Kritiker sondern nur als unhöflich war. Es gibt genug Wege, Kritik zu äußern und uns zu erreichen (so wie hier), nicht jedoch auf unhöfliche oder kindische Art. Insofern danken wir dem Autor der Email für ein schönes Beispiel, wie wir in einen (hoffentlich) konstruktiven, problemorientierten Austausch kommen können.

Pause im Hundewald 2018 – eine Bestandsaufnahme

Zum Jahreswechsel hatten wir dem Hundewald und uns eine Auszeit verordnet. Zwar schaffen wir vom Team es nicht wirklich, vollständig zur Pause abzuschalten, aber der Hundewald braucht diese umso dringender – so das Ergebnis meiner Bestandsaufnahme gestern, am Vormittag von Heilig Abend. Diese Bestandsaufnahme bezieht sich hier erst einmal nur auf die Fläche selbst und deren Zustand, nicht auf andere Baustellen und Projekte.

Hundehaufen? Kein Problem.

Zuerst das Positive: Auf meinem doch sehr ausführlichen Rundgang habe ich keinen einzigen Hundehaufen gefunden. Heute waren noch zwei Mitglieder mit Schaufeln unterwegs und berichteten von ein bis zwei alten verwaschenen Haufen. Das finde ich persönlich super. Die Beutel und die Abfalleimer werden offensichtlich gut genutzt. Danke!

Buddeln – das leidige Thema.

Auch positiv ist mir aufgefallen, dass einige „etablierte“ Buddellöcher, wie die an der Spielecke am Schaukasten (Holzstapel mit Durchgang) gestopft waren und dort keine großen neuen entstanden sind. Dafür ist an anderen Stellen umso mehr wieder gebuddelt worden, ohne das dies entfernt bzw. wieder verfüllt wurde. Auffällig war gegenüber dem Schaukasten die hochkant liegende „Baumscheibe mit Loch“. Auch um den Sandhügel herum sind die Begrenzungsbalken von der Außenseite oft angebuddelt.

Auch waren bei den neu angepflanzten Hainbuchen einige duch Buddeln in Mitleidenschaft gezogen worden, eine war fast völlig ausgebuddelt. Hier sollten alle ein wenig mehr auf den eigenen Hund und auch auf die Hunde der anderen Nutzer achten, da ist noch Besserungspotential da.

Ein Danke folgt hier noch an die beiden Mitglieder, die heute zum ersten Feiertag mit Schaufeln bewaffnet viele dieser Löcher schon beseitigt haben.

Die Fläche – fast ein Nutzacker

Mit Wiese haben viele Bereiche nichts mehr zu tun. Und solange unser Wald noch nicht von den Bäumen abgeschattet wird, lebt die Fläche vom Gras dazwischen. Das ist jetzt kein individuelles Problem, dass der jeweilige Nutzer verursacht, aber die doch sehr hohe Nutzung der Fläche – eigentlich ein Kompliment für das Projekt – ist im Ergebnis auch eine Gefahr, die wir im Auge behalten müssen.

Gut sieht man den Unterschied der wenig benutzen Seite oben, links vom Eingang, im direkten Vergleich der Haupttrampelfläche rechts vom Eingang. Während links der Ursprüngliche Weg durch zartes Grün führt, sind rechts weder die Wegstrukturen noch das eigentlich daneben zu erwartende Grün zu erkennen.

Handlungsbedarf

Hier müssen wir Handeln, um dem Gras eine Chance zu geben. Mir persönlich fallen dazu schon einige Sachen ein, die aber bislang immer einen oder mehrere Nachteile haben. Einige Ideen führe ich zum gemeinsamen Mitdenken hier einmal aus. Diese können gern von denen, die bis hier schon gelesen haben, in der Vereinsgruppe diskutiert werden. Bitte aber nur dort oder hier und nicht an anderen Stellen auf Facebook – wir wollen ja auch da für mehr Ordnung und Struktur sorgen.

Erholungszeiten – eine Erste-Hilfe-Maßnahme

Klar ist, dass hin und wieder wir die gesamte Fläche sperren müssen, um in Ruhe einige Sachen zu warten und eben wie gestern ungestört den Bestand aufnehmen zu können. Das kann ich zum Beispiel nur schwer, wenn mir fremde Hunde und Menschen zwischen den Beinen rumrennen. Auch sind kurze Zeiten der Schließung für dringende Pausen wie Abtrocknen von Schlammpfaden notwendig.

Aber: Eine wirkliche Erholung kann bei einer Schließung oft nur nach mindestens drei bis vier Wochen eintreten. Gras wächst nunmal nicht so schnell nach und ist auch nach ein paar Tagen noch nicht wieder für Hundemassen robust genug. Also kann eine Schließung von mehreren Tagen bis zu einer Woche nur einige Probleme beseitigen. Wir müssen andere alternativen finden.

Abtrennen von Flächen – aber wie am besten?

Alternativ müssen hin und wieder Teile des Hundewaldes für längere Erholungsphasen geschlossen bzw. abgetrennt werden. Feste Zäune dazu können und wollen wir sicher nicht aufstellen, denn der Hundewald ist keine Kombination von Parzellen sondern eine große Gesamtfläcche.

Möglich wäre auch ein Schafszaun. So einen hatten wir z.B. bei der Eröffnung um unseren Pavillion herum aufgebaut, um die Vierbeiner vom Kuchen fern zu halten. Dort haben sich aber schon einige Nachteile gezeigt. Der Zaun wurde von einigen Vierbeinern als Herausforderung gesehen und leider einige Halter haben trotz unserer Anwesenheit nicht wirklich Interesse gezeigt, das zu unterbinden. Wie soll das dann erst sein, wenn wir nicht daneben stehen? Zudem ist der Zaun – wenn Hunde da unkontrolliert dagegen rennen – eine nicht zu vernachlässigende Verletzungsgefahr. Wir könnten zwar statt dem jetzigen „Auf eigene Gefahr“ ein zusätzliches Schild mit „wirklich auf eigene Gefahr“ anbringen – aber ob das dem lesefaulen unmotivierten Besucher auffällt? Und am Ende leidet sein Hund oder folgende Hunde, die über das „Ergebnis“ stolpern und sich drin verfangen.

Momentan verfolge ich die Idee, den Schafszaun mit massiveren Einschlagpfosten zu stabilisieren, so dass auch der übliche neugierige unkontrollierte Hund daran scheitert oder zumindest für den nächsten Vierbeiner keine hohe Gefahr entstehen lässt. Aber so wirklich bin ich selbst davon noch nicht überzeugt.

Ihr seid gefragt

Das waren jetzt meine ersten Ideen. Jetzt bin ich auf die produktiven Antworten gespannt, die vielleicht den Stein der Weisen in Bezug auf unseren Hundewald beinhalten – oder sich vielleicht der idealen Idee zur Erholung der Fläche weitestgehend annähern. Denn manchmal ist man selbst zu dicht am Problem dran, um das klar sehen und lösen zu können.